Attersee

Der Attersee im Salzkammergut ist mit einer Fläche von 47 Quadratkilometern der größte See, der komplett in Österreich liegt. Er ist circa 20 Kilometer lang und zwischen 1,25 und 3,3 Kilometern breit. Weil die Ufer des Attersees bis zur maximalen Tiefe von 171 Metern sehr steil abfallen, übertrumpft er mit einem Wasservolumen von etwa vier Milliarden Kubikmetern auch flächenmäßig größere Seen.

Südlich des Attersees erheben sich das Höllengebirge und der Schafberg. Der Attersee ist eingebettet in das System des Flusses Traun und dadurch indirekt mit dem Mondsee, dem Irrsee und dem Fuschlsee verbunden.

Die Geschichte des Tourismus am Attersee reicht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Während der Belle Epoche war er ein Zentrum der Sommerfrische und beherbergte an seinen Ufern diverse Künstlerkolonien. Zu den bekanntesten Gästen dieser ersten Glanzzeit gehörte der Maler Gustav Klimt, der die Gegend um Litzlberg mehrfach auf Leinwand verewigte.

Sehenswürdigkeiten rund um den Attersee

Die Geschichte erleben

In Seewalchen am Attersee liegt die älteste Fundstelle von Pfahlbauten. Die ersten Reste dieser prähistorischen Bauten wurden 1870 gefunden. Die Siedlung im Gerlhamer Moor steht unter Denkmalschutz. Hier fanden die Einheimischen beim Torfstechen mehrere Funde aus der Bronzezeit. Seit 2011 gehören aus dem Alpenraum insgesamt 111 Pfahlbauten zum UNESCO-Welterbe. In Seewalchen befindet sich eine von insgesamt drei Welterbestätten am Attersee.

Schloss Litzlberg

Aus einer kleineren Burg entstand in den vergangenen Jahrhunderten das Schloss Litzlberg. Dieses steht auf einer etwa 6.000 Quadratmeter großen Insel im Attersee bei Seewalchen. Seine heutige Gestalt im Stil des Historismus bekam Schloss Litzlberg anno 1896. Nachdem es mehrfach den Besitzer gewechselt hatte, kaufte Prof. Karl Leitl, ein Ziegelfabrikant aus Linz, 1974 das Schloss. Bis heute ist es in Familienbesitz und nicht öffentlich zugänglich.

Der Gustav Klimt-Themenweg

In den Gemeinden Seewalchen und Kammer am Attersee liegt der Gustav Klimt-Themenweg. Die Besucher können bei einem gemütlichen Spaziergang die wichtigsten Stationen von Klimts Sommerfrische am Attersee erwandern. Gustav Klimmt gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Wiener Jugendstils. Der größte Teil seiner Landschaftsgemälde entstand am Attersee, wo er in den Jahren von 1900 bis 1916 seine Sommerfrische verbrachte.

Attersee am Attersee

Die Ortschaft Attersee am Attersee war im frühen Mittelalter das Verwaltungszentrum der Region. Reste der einstigen Burganlage befinden sich unter dem Kirchenplatz. Aus der einstigen Burgkapelle ging die Wallfahrtskirche hervor, die ab 1712 errichtet wurde. 1652 wurde das Gnadenbild "Maria in der Sonne" auf dem Hochaltar aufgestellt. Sehr bemerkenswert ist ein gotisches Relief, das die Anbetung der Heiligen Drei Könige zeigt.

Steinbach

Die wichtigste Sehenswürdigkeit am Attersee ist die sagenumwobene Kirche zum hl. Andreas. Weil im 19. Jahrhundert auf dem Friedhof heidnische Gottheiten gefunden wurden, geht man davon aus, dass der Platz schon für Römer und Kelten ein Kultort war. Auf einen alten heidnischen Kultplatz an der Stelle der Kirche weist auch eine Sage hin, die von Höhlen im Kirchenhügel und einer warmen Quelle in der Nähe spricht.

Schloss Kammer

Einst auf einer Insel errichtet, steht Schloss Kammer in der Gemeinde Schörfling heute auf einer Halbinsel. Der massive rechteckige Bau gehört zu den Objekten, die Gustav Klimt mehrfach gemalt hatte. Errichtet wurde das Schloss Klammer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Während des 20. Jahrhunderts war es weitgehend dem Verfall preisgegeben, bis Sissy Max-Theurer, Olympiasiegerin im Dressurreiten das Schloss 1990 erwarb und sanierte.

Ransonnet-Villa

Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez hatte die Ransonnet-Villa 1873 erbaut. Der Marineoffizier brachte von seinen ausgedehnten Reisen zahlreiche Pflanzen mit, die er im Park ansiedelte. Dazu gehört eine Riesenthuje, deren Stamm inzwischen einen Umfang von acht Metern hat. Der Freiherr gründete 1886 den Jachtklub und gilt deshalb als einer der Väter des Tourismus am Attersee.

Aktivitäten und Tipps am Attersee

Zu den wichtigsten Angeboten für die Urlaubsgäste am Attersee gehört die Schifffahrt. Zwischen Ostern und Ende Oktober verkehren die drei Schiffe der kommerziellen Attersee-Schifffahrt auf dem See. Diese Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1869, als die ersten Fahrten angeboten wurden.

Wer den Attersee auf eigene Faust erleben möchte, findet in den insgesamt acht Segelklubs rund um den See kompetente Ansprechpartner. Motorboote sind auf dem See zwar grundsätzlich erlaubt, jedoch herrscht im Juli und August ein absolutes Fahrverbot.

Weil die Sicht unter Wasser bis zu 25 Meter weit reicht, erkunden auch Taucher die Tiefen des Sees gerne. Zu den beliebtesten Stellen gehören die Steilwände am südlichen Seeufer. Auch bei Anglern ist der Attersee wegen seines Fischreichtums ein beliebtes Revier. Wer angeln möchte, muss die Fischerprüfung bestanden haben und braucht zudem ein Lizenzbuch und eine Fischerkarte. Diese bekommt er an fünf Ausgabestellen rund um den Attersee.

Übernachtungsmöglichkeiten

Weit mehr als 200 Übernachtungsmöglichkeiten finden die Gäste im Salzkammergut rund um den Attersee. Dabei haben sie schier die Qual der Wahl an Auswahlmöglichkeiten. Denn vom komfortabel ausgestatteten Viersternehotel bis hin zur Ferienwohnung ist das Angebot breit gefächert. Campingurlaubern stehen insgesamt fünf Plätze zur Auswahl.

Seen in der Nähe des Attersees

Mondsee

Der Mondsee, der über seinen Abfluss direkt mit dem Attersee verbunden ist, liegt direkt an der Grenze zwischen den Bundesländern Oberösterreich und Salzburg. Der Mondsee befindet sich seit dem 18. Jahrhundert ununterbrochen in Privatbesitz.

Irrsee

Der Irrsee erreicht eine Wassertemperatur von bis zu 27 Grad und gilt damit als wärmster See im Salzkammergut. Weil er unter Naturschutz steht, finden zahlreiche Pflanzen- und Tierarten hier eine Heimat.


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